Drei Tage lang auf den Plätzen der Abgeordneten

1. Juli 2018

Ende Juni nahmen drei Jugendliche aus dem Rhein-Erft-Kreis die Plätze der Abgeordneten im nordrhein-westfälischen Landtag ein. Jennifer Ingenhaag konnte in diesem Rahmen für Romina Plonsker, Felix Humbach für Frank Rock und Tim Conzen für Gregor Golland teilnehmen. Für drei Tage vertraten sie beim Jugend-Landtag als MdJLs (Mitglieder des Jugend-Landtags) die realen Abgeordneten. Die drei von insgesamt 199 Jugendlichen lernten auf diese Art und Weise die parlamentarische Arbeit und Abläufe kennen. Ziel der Veranstaltung ist neben dem Einblick in die politische Arbeit, die Vermittlung eines positiven Demokratieverständnisses sowie das Interesse an Politik zu wecken, um somit Politikverdrossenheit eintgegenzuwirken. Um ihren jeweiligen Abgeordneten beim Jugend-Landtag vertreten zu können, hatten sich die Jugendlichen beworben und waren von als persönliche Vertreter schließlich ausgesucht worden. 

Auf dem Programm standen fünf Fraktionssitzungen, Experten-Anhörungen, eine Sitzung des Ältestenrates sowie eine Ausschusssitzung. Als Höhepunkt und Abschluss des Planspiels fand am letzten Tag die Plenarsitzung im Plenarsaal des Landtages statt.

Inhaltlich befasste sich der politische Nachwuchs mit einem Antrag der CDU zum Thema „Informatik an weiterführenden Schulen“, der als gemeinsamer Antrag mit der FDP beschlossen wurde. Auch ein Antrag zum Thema „Ticket für FSJler und Auszubildende“ wurde nach Verhandlungen als Kompromiss mit den Stimmen der CDU, der SPD und den Grünen durchgesetzt. Weitere Themen in der Debatte waren das derzeit viel diskutierte Polizeigesetz NRW sowie die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro.

Die Beschlüsse des Jugendlandtages verschwinden nun keineswegs in der Schublade, sondern werden von den tatsächlichen Abgeordneten gewürdigt. Zu diesem Zweck werden die Ergebnisse der Politiker auf Probe im Hauptausschuss des Landtages beraten.

Alle drei Teilnehmer der CDU-Abgeordneten aus dem Rhein-Erft-Kreis waren glücklich, dass sie die außergewöhnliche Gelegenheit wahrnehmen konnten. Überrascht waren die Jugendlichen davon, dass die drei Tage nicht nur Spaß bedeuteten, sondern auch durchaus anstrengend waren. „Viel inhaltliche Arbeit und zeitaufwendige Beratung findet im Hintergrund statt, von der man außerhalb des Landtages nichts mitbekommt. Das sollte jeder einmal erleben, bevor darüber geschimpft wird, dass unsere Politiker nichts tun.“

Tim Conzen kam im diesjährigen Jugend-Landtag eine ganz besondere Aufgabe zu. Als Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion hatte er gemeinsam mit seiner Stellvertreterin und den Schriftführern die größte Fraktion im Landtag zu führen und zu organisieren.

Hintergrund:

Der Jugend-Landtag fand erstmals im Jahr 2008 statt. Ziel war und ist es, die Jugendarbeit der Landesparlamente zu stärken sowie junge Menschen für Demokratie und Landespolitik zu begeistern. In diesen zehn Jahren haben rund 1.700 Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren teilgenommen. Auch der 9. Jugend-Landtag entsprach mit 199 Abgeordneten und den fünf Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Grünen und AfD in seiner Zusammensetzung dem tatsächlichen Landtag.