27. März 2019
Während in zahlreichen Großstädten Demonstrationen gegen das vom Europäischen Parlament vorgesehene Leistungsschutzrecht liefen, traf sich die Junge Union (JU) Rhein-Erft in Pulheim, um auf ihrer Kreismitgliederversammlung mit einem der profiliertesten Europaabgeordneten in diesem Thema, Axel Voss MdEP, zu diskutieren und einen neuen Kreisvorstand zu wählen.
Schon der Einladungstext zur Mitgliederversammlung, in dem Uploadfilter als „Netzzensur“ und „Innovationshemmnis“ bezeichnet wurden, die die JU entschieden ablehne, ließ eine lebendige Diskussion erwarten. Der Kreisvorsitzende, André Hess, der die Mitglieder, in Anlehnung an Wolfgang Ischinger auf der Münchener Sicherheitskonferenz zuletzt, in einem Europa-Hoodie begrüßte, wusste seinen Gast Voss mit klaren Worten anzukündigen: „Noch lange nicht jeder Europaabgeordnete schafft es in die heute-show oder kann den Hashtag #axelsurft für sich beanspruchen. Denjenigen, die allerdings meinen nun beleidigend zu werden oder gar Bombendrohungen abzuschicken sei gesagt: Das geht gar nicht!“
In der durch Vanessa Diedrich geführten Diskussion zwischen Axel Voss und Luc von Danwitz, in der auch andere europäische Themen, wie beispielsweise der anstehenden Brexit, thematisiert wurden, verteidigte Voss seine Position zum Leistungsschutzrecht, erklärte den Gesetzesaufbau und plädierte für eine stärkere Sensibilität im Urheberrecht trotz Medienkonsum: „Ein Geschäftsmodell, das seine Profite durch kulturellen Diebstahl einnimmt, ist kein realisierbares Geschäftsmodell. Plattformen verdienen mit Eigentumsdiebstahl im Internet Geld und meinen sie müssten nichts abgeben, weil sie nur Infrastruktur zur Verfügung stellen.“ Von Danwitz entgegnete Voss aus dem Blickwinkel der jüngeren Generation, dass zwar durchaus Regelungsbedarf im Internet bestünde. Allerdings zögen die Urheber auch Vorteile aus der Verbreitung ihrer Werke auf Plattformen, sodass Vergleiche, zum Beispiel mit einem Kaufhausdiebstahl, jedenfalls hinkten.
Im Wahlteil der Mitgliederversammlung, die von Romina Plonsker MdL geleitet wurde, konnte darüber hinaus mit durchweg sehr starken Ergebnissen ein neuer Vorstand der JU Rhein-Erft gewählt werden. André Hess wurde mit 94 % als Vorsitzender bestätigt. Der 26-jährige Brühler sieht es als vordergründige Kernaufgabe an die Verjüngung der Räte für die kommenden Kommunalwahlen 2020 weiter voranzutreiben sowie der Mutterpartei auch inhaltlich mal die Stirn zu bieten: „Wir dürfen und sollten auch mal der unbequeme Stachel im Fleische der Partei sein.“, spitzte Hess im Beisein der CDU-Amtsträger, Dr. Georg Kippels MdB, Gregor Golland MdL und Willi Zylajew, dieses Ziel zu.
Als Stellvertreter stehen ihm dabei Thomas Koppers (Frechen) und Pierre Priebe (Hürth) zur Seite. Außerdem wurden Christoph Schmitz (Schatzmeister) aus Bergheim, Lea Abels (stellv. Schatzmeisterin) aus Bedburg und Tobias Führer (Geschäftsführer) aus Elsdorf in den verkleinerten, geschäftsführenden Vorstand gewählt.
Als Beisitzer fungieren darüber hinaus Jil Arora (Hürth), Patrick Berg (Brühl), Nils Büscher (Erftstadt), Johannes Henseler (Pulheim), Racine Motte (Kerpen), Maria-Christina Papaioannou (Wesseling), Fabienne Reichert (Frechen), Jennifer Szeyffert (Bergheim) und Angelina Urbanik (Elsdorf) und Louisa Vogelsang (Beburg). Die Junge Union Rhein-Erft sieht sich somit neu und weiterhin stark für den anstehenden Europawahlkampf gerüstet.
Den aus dem Vorstand ausgeschiedenen Kreisvorstandsmitgliedern, Ruth Huber (Hürth), Philipp Jakoby (Elsdorf), Robert Wassenberg (Bedburg), Julian Spruytenburg (Erftstadt), Christof Gießler (Wesseling), Eva Kauer (Kerpen), Joey Porschen (Bergheim), Dominic Dresen (Hürth) und Tim Barsig (Bedburg), dankte der frisch wiedergewählte Vorsitzende für ihr Engagement.
Neben den CDU-Funktionsträgern waren zudem der Kreisvorsitzende der Kommunalpolitischen Vereinigung, Hans-Peter Haupt, sowie Vertreter der Jungen Union aus den Kreisen Euskirchen, Köln und Leverkusen in Pulheim vor Ort. Ein klares Zeichen der Union für den vereinten Wahlkampf für eine erfolgreiche Europawahl 2019 und Kommunalwahl 2020.