11. August 2019
Im April lud die Junge Union (JU) Rhein-Erft die schwedische Schülerin und Begründerin der „Fridays for Future“-Bewegung, Greta Thunberg, zu einer Diskussion ein. Unter dem Eindruck der Preisverleihung der Goldenen Kamera, die sie den Besetzern des Hambacher Forstes widmete, wollte die Jugendorganisation der CDU differenziert über die Themen Umwelt und Klima mit einem prominenten Gast der Bewegung diskutieren. Trotz der Tatsache, dass die Anfrage noch kein konkretes Datum enthielt, meldete sich das Management von Greta Thunberg umgehend mit der Information, dass dies nicht zu realisieren sei, da der Terminkalender zu voll sei. Darauf hingewiesen, dass sich die JU ganz nach dem Terminkalender ihres Gastes richten könne, erhielt die JU keine Antwort mehr. Eine Anfrage an Luisa Neubauer blieb gänzlich ohne Antwort.
Dass nunmehr Greta Thunberg und Luisa Neubauer sich Seite an Seite von mindestens einer vermummten Person durch den besetzten Forst führen lassen und dies verharmlosen, stimmt die Junge Union fassungslos. „Durch die ignorante Verweigerung sich mit uns auf eine Diskussion einzulassen, müssen sich Luisa Neubauer und Greta Thunberg nun den Vorwurf gefallen lassen, dass sie sich lieber nur mit Menschen umgeben, die in der von ihnen verbreiteten - vermeintlich einzig gültigen - ideologischen Filterblase und Wahrheit leben“, fasst André Hess, Kreisvorsitzender der JU Rhein-Erft, zusammen.
Gleichzeitig stellt die Jugendorganisation klar, dass auch die Junge Union grundsätzliches Verständnis für das berechtigte Anliegen des Umwelt- und Klimaschutzes hat. Auf dem Deutschlandtag der Jugendorganisation im Oktober wird es dazu auch einen eigenen Leitantrag mit weitreichenden Forderungen geben. Dennoch ist die Junge Union darüber besorgt, dass sich Fridays for future mit dieser Showeinlage sorglos zu Personen und Gruppierungen gesellt, die sich dreckiger Mittel, wie Gewalt, Eskalation und Straftaten bedienen, um eine brachiale Umsetzung zu sauberer Energie durchzudrücken. André Hess führt weiter aus: „Der JU Rhein-Erft fehlt jegliches Verständnis dafür, dass zu gewaltbereiten Gruppierungen kein klarer Trennstrich gezogen wird, sondern durch solidarische Auftritte der Kampf im symbolträchtigsten Waldstück Deutschlands glorifiziert und alle damit in Zusammenhang stehenden Aktionen unreflektiert gebilligt werden.“ Die Junge Union Rhein-Erft hätte sich eine professionellere Auseinandersetzung auf Augenhöhe – auch über damit zusammenhängende Fragestellungen, wie beispielsweise den Zukunftssorgen der betroffenen Mitarbeiter und Auszubildenden – gewünscht. Insofern ist der Besuch von Greta Thunberg und Luisa Neubauer im Hambacher Forst nicht nur eine vertane Chance, sondern beweist, welch geistiger Einstellung sich die Anführerinnen von Fridays for future offenbar hingegeben haben.